Nein, damit ist nicht die berühmte Aussichtsplattform in Cuxhaven gemeint.
Auch nicht die eine oder andere Verbindung der Vergangenheit, die man in diese Rubrik fallen lassen könnte (so man hat). Vielmehr handelt es sich um ein Wiedersehen mit einer Insel, auf der wir uns vor vielen, vielen Jahre sehr wohlgefühlt haben, eine der Islas Canarias, nämlich Gran Canaria.
Wir haben gerechnet: Vor 40 Jahren waren wir das letzte Mal dort. Wie würde das Wiedersehen aussehen? Das geht den Inseln wie den Menschen: einiges ist sofort wieder vertraut, die Unterschiede jedoch treten scharf hervor.
Wir spürten es deutlich an der Fahrt zu unserem Ziel Maspalomas. Das dauerte früher ewig, wenn man hinter einem Laster hing, der sich mühsam über die schmale zweispurige Holperstraße quälte, gelegentlich von querenden Eselkarren unterbrochen. Heute eine vier-, teilweise sechsspurig Autobahn vom Feinsten (wenn man auf schnelles Vorankommen setzt).
Der Schock folgte kurz vor Maspalomas: Playa des Inglés. Ehemals/früher/damals ein kleiner Ort mit gerade mal drei Hotels, heute eine Orgie von Bausünden, offenbar alles aus der Zeit des spanischen Baubooms – einer inzwischen geplatzten Bau-Blase. Unvorstellbar vollgeknallt. Abstoßend. Egal, ob Playa del Inglés oder San Augustin. Die Kamera hat sich geweigert, diese Sünden aufzunehmen.
Da waren wir froh, als es weiter ging nach Maspalomas, das damals aus einem Leuchtturm (dem Faro) und dem Hotel Oasis bestand. Beide gibt es heute noch, aber darüber hinaus noch etwas mehr. Zum Glück ohne solche Sünden wie im Nachbarort.
Was wir wollten, haben wir bekommen: ein wunderschönes Hotel, eine lange Promenade zum abendlichen Flanieren (locker 26° C um 21:00 Uhr) und die herrliche Kombination von Wasser und Wellen, breitem Strand und hohen Dünen.
Strand (mit Doppelklick vergrößern, dann mit Rechts-Pfeil blättern):
Der lange Spaziergang am Strand und an den Dünen entlang von Maspalomas bis kurz vor Playa del Inglés wäre noch schöner, wenn die dort seit Jahrzehnten sich sammelnden Gruppen von Nudisten und von Schwulen noch dieselbe natürliche Zurückhaltung hätten „wie früher“. Dabei stört überhaupt nicht, dass sie dort sind und was sie dort treiben – wohl aber die geradezu aufdringliche Art, sich und alles, was sie für vorzeigbar halten, zu präsentieren. Altersmäßig hätten sie zum weit überwiegendem Teil „bei Chico“ Anspruch auf den Seniorenteller, daher sind es weniger begnadete als eher begnadigte Körper. So ist es selbstverständlich, dass es aus diesem Bereich keine Fotos gibt (zumal man dafür einerseits oft ein Makro-, zum anderen oft ein Weitwinkel-Objektiv benötigt hätte).
Unser Hotel hatte eine lange Tradition und bot alles, was wir brauchten. Neben einem großen modernen Zimmer, herausragender Verpflegung und einem sehr angenehmen Service gab es im großzügigen Gartenpark mindestens fünf Pools, ruhige Liegewiesen, zur Freude der Golfer ein echtes Putting-Green und sehr lange natürliche Minigolf-Bahnen. Spektakulär der Pool „hinaus aufs Meer“:
Hotelgelände (mit Doppelklick vergrößern, dann mit Rechts-Pfeil blättern):
Noch ein paar Hotelbilder:
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Zwei wunderschöne Golfplätze hat Maspalomas – wir haben zwar nur besichtigt, nicht gespielt, waren aber sehr angetan vom Blick auf die Bucht hinab (Lopesan Meloneras Golf) oder auf den Naturpark der Dünen (Maspalomas Golf). Hierhin kommen wir bestimmt wieder.
[caption id=“attachment_1019″ align=“alignleft“ width=“734″] Lopesan Meloneras[/caption]
Ein Tagesausflug in die Inselhauptstadt war natürlich obligatorisch. Mit dem Bus ging es nach Las Palmas und dort mit einem Touri-Rundfahrt-Bus durch alle Viertel dieser weltoffenen Hafenstadt mit langer Geschichte (erste Anlaufstelle für Christoph Columbus bei seiner Reise nach Amerika 1492), die heute eine Universität und vier lange Sandstrände hat.
Las Palmas (mit Doppelklick vergrößern, dann mit Rechts-Pfeil blättern):
Nachdem wir darüber hinaus aber recht wenig gesehen haben von dieser Insel der großen Gegensätze, gibt es viele gute Gründe zum Wiederkommen.